Holz im Außenbereich
Holz ist ein natürliches Produkt, daher ist es auch für natürliche Belastungen anfällig. Durch die Beachtung der Regeln zum konstruktiven Holzschutz und geeigneten Schutzmaßnahmen haben Sie dennoch lange Freude an Ihrem neuen Garten
Wird Holz im Außenbereich verbaut, ist es der Witterung ständig ausgesetzt: Schnee, Regen, Sonne, Wind. Der natürliche Baustoff Holz kann durch seine Poren Feuchtigkeit aufnehmen oder abgeben. Im Innenbereich sorgt er somit stets für ein angenehmes Raumklima, im Außenbereich ist das Holz dadurch zusätzlichen Strapazen ausgesetzt, deshalb müssen wir Holz, das im AUßenbereich verwendet wird wetterfest machen.
Unter Berücksichtigung des konstruktiven Holzschutzes gibt es Hölzer, die dies problemlos wegstecken. Andere Holzarten bedürfen aufgrund ihrer geringeren Dauerhaftigkeitsklasse eins Holzschutzes.
Ob neben dem konstruktiven Holzschutz weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen, hängt von der Kombination aus Dauerhaftigkeitsklasse und Gefährdungsklasse zusammen. Je höher die potentielle Belastung des Holzes ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass der konstruktive Holzschutz nicht ausreicht.
Konstruktiver Holzschutz
Unter konstruktivem Holzschutz versteht man alle Maßnahmen, die das Holz vor dem Kontakt mit Feuchtigkeit schützen oder ein schnelles Abtrocknen nach der Feuchteaufnahme ermöglichen. Die wichtigsten und wohl auch bekantesten Maßnahmen sind Unterkonstruktionen, Hinterlüftungen, Gefälle, Überdachungen und abschrägen beziehungsweise abrunden der oberen Stirnflächen.
Die Stirnflächen, das sogenannte Hirnholz ist besonders saugfähig und weisen eine erhöhte Kapillarwirkung auf. Dadurch kann auftretende Feuchtigkeit schneller und tiefer in das Holz eindringen. Daher ist es ratsam, das Hirnholz zu versiegeln. Ein geeigntes Hirnholzwachs verschließt die Poren und hemmt die Aufnahme von Feuchtigkeit.
Ein weiterer Vorteil: Durch die verminderte Feuchtigkeitsaufnahme „arbeitet“ das Holz weniger, die Rissbildung wird reduziert.
Kernholz wird in insgesamt 5 Dauerhaftigkeitsklassen nach DIN EN 350-2 ( früher Resistenzklassen) eingeteilt.
Die Dauerhaftigkeitsklassen im Überblick:
- Dauerhaftigkeitsklasse 1 – sehr dauerhaft ( Afrikulu, Thermo-Laubhölzer, Ipé)
- Dauerhaftigkeitsklasse 2 – dauerhaft ( Bangkirai, europäische Eiche, Bongossi)
- Dauerhaftigkeitsklasse 3 – maßig dauerhaft ( sibirische Lärche)
- Dauerhaftigkeitsklasse 4 – wenig dauerhaft ( Tanne, Fichte)
- Dauerhaftigkeitsklasse 5 – nicht dauerhaft ( Birke, Buche, Esche)
Einige Holzarten sind nicht klar nach Ihrer Dauerhaftigkeit zu klassifizieren und werden zwischen zwei Klassen eingeordnet:
- Dauerhaftigkeitsklasse 1-2 ( Akazie)
- Dauerhaftigkeitsklasse 3-4 ( Lärche, Douglasie, Kiefer)
Splintholz wird in den meisten Fällen der Dauerhaftigkeitsklasse 5 zugeordnet und sollte daher nicht im Außenbereich verwendet werden.
Gegenüber den Dauerhaftigkeitsklassen stehen die Gebrauchsklassen (früher Gefährdungsklassen).
Je höher die Gebrauchsklasse, desto eher wird ein zusätzlicher Holzschutz benötigt.
Es gibt insgesamt 5 Gebrauchsklassen, wobei Klasse 3 in 3.1 und 3.2 unterteilt ist.
- Gebrauchsklasse 1 – Holz im Innenbereich ( das Holz ist keinerlei Bewitterung ausgesetzt, es wird nie feucht)
- Gebrauchsklasse 2 – Holz unter Dach oder Feuchtraum ( Das Holz kann zeitweise feucht werden)
- Gebrauchsklasse 3 – Holz im Außenbereich ohne Erdkontakt
- 3.1 – Feuchtigkeit kann schnell entweichen
- 3.2 – Feuchtigkeit kann sich stauen
- Gebrauchsklasse 4 – Direkter Erdkontakt und ständige Befeuchtung mit Süßwasser
- Gebrauchsklasse 5 – Direkter Kontakt zu Salzwasser
Kesseldruckimprägnierung
Die Kesseldruckimprägnierung ist ein effektives Verfahren um mäßig bis nicht resistente Hölzer für den Einsatz im Außenbereich zu schützen. Es können so auch bei wenig resistenten Hölzern Lebensdauern von 10 – 15 Jahren erzielt werden. Nicht alle Hölzer eignen sich für die Kesseldruckimprägnierung. Kiefer ist eines der Hölzer, das sich am besten imprägnieren lässt.
Je nach Imprägnierverfahren werden dem Holz unter Einsatz von Hitze und Druck eine Mischung aus Holzschutzmitteln und Imprägniersalzen in das Holz gepresst, die dafür sorgen, dass holzzerstörende Organismen kein Interesse mehr an dem Holz zeigen.
Grün ist die, bei der Imprägnierung meist eingesetzt Farbe, da der originale Holzfarbton so am wenigsten verfäscht wird. Es ist aber auch möglich die Hölzer in braun oder grau zu imprägnieren. Insbesondere die graue Imprägnierung freut sich neuerdings großer Belibetheit. Sie nimmt die Vergrauung des Holzes vorweg. Das Holz wird bereits mit einer „Patina“ geliefert. Dies wirkt einer ungleichmäßigen Vergrauung entgegen.
Vermeiden Sie doppelte Arbeit
Kesseldruckimprägnierte Hölzer müssen nicht mit einem Holzschutzmittel für den Außenbereich behandelt werden. Eine Behandlung direkt nach der Montage wäre eine Verschwendung von Zeit und Geld.
Kesseldruckimprägniertes Holz ist für den Einsatz im Außenbereich sehr gut geeignet, dennoch gibt es immer wieder den Wunsch das Holz weiter zu veredeln. Dies ist möglich, sollte aber mit einem geeignetem zeitlichen Abstand zur Montage geschen. In einem Zeitraum von ca. 3 – 6 Monaten kann es bei imprägniertem Holz verstärkt zu Ausblühungen kommen.
Oberflächlich eingedrungende Imprägnierstoffe werden mit der Zeit aus dem Holz austreten und sich auf dem Holz absetzen. Durch die Bewitterung werden diese Ablagerungen vom Holz abgespült. Die Inhaltsstoffe können zusätzliche Farbaufträge anlösen oder aufbrechen, sodass auch diese von der Bewitterung weggespült werden. Zum einen geht dadurch der zusätzliche Holzschutz verloren, zum anderen kann es dadurch gerade bei farbigen Anstrichen zu unschönen Verfärbungen kommen, da die Inhaltsstoffe in der Fläche nicht gleichmäßig austreten. Das Holz wird scheckig.
Salzausblühung
Salzausblühung Kesseldruckimprägnierung
Kesseldruckimprägniertes Kiefernholz ca 6 Wochen nach dem Aufstellen. Es treten grüne Kristalle aus dem Holz aus, diese werden von der Witterung mit der Zeit abgewaschen. Solange sich diese Kristalle auf dem Holz befinden ist es nicht ratrsam das Holz zu behandeln.
Nicht jedes Holz ist für den Einsatz im Außenbereich geeignet. Die Bilder zeigen was bereits nach einem Jahr mit einem nicht resistenten Holz (Buche) im geschützen Außenbereich passieren kann.
Achten Sie bei der Wahl Ihres Holz stets darauf, dass die Dauerhaftigkeitsklasse zum Einsatzbereich des Holzes passt.

